Wallfahrt nach Südtirol
Wallfahrt nach Südtirol

Wallfahrt nach Südtirol

Am Freitagvormittag machten sich 57 gut gelaunte Wallfahrer*innen auf den Weg. Dieser führte uns zuerst nach Innsbruck. Hier besuchten wir die Glockengießerei Grassmayr. Der Seniorchef selbst führte uns durch seine Firma und das Museum und erklärte anschaulich, wie Glocken gegossen werden und was man alles dazu braucht (z.B. Kälberhaare und Pferdemist im Lehm). Es war ihm anzumerken, wie tief er im Glauben verwurzelt und wie stolz er auf die lange Geschichte des Betriebes (seit 1599) und vor allem auf seine Söhne und Enkel ist, die die Familientradtion fortführen. Die größte Glocke, die dort gegossen wurde, wog 26.000 kg und war eine riesige Herausforderung für alle Beteiligten. Zum Schluss durfte jeder die Wunschglocke erklingen lassen und sich etwas wünschen.

Nach einer Stärkung stetzten wir unsere Fahrt über den Brenner nach Südtirol ins Kloster Neustift fort. Wir bezogen unsere Zimmer, aßen gemeinsam zu Abend und trafen uns anschließend in der Viktor Kapelle zur Abendandacht, die von Christine und Sonja an der Gitarre und Niklas auf der Geige musikalisch umrahmt wurde. Weltliche Lieder spielte das Duo Cantica später am Abend in der Wolkensteinlounge, wo viele begeistert mitsangen und den Tag bei netten Gesprächen ausklinken ließen.

Am Samstag machten wir uns, nach der Morgenandacht und dem leckeren Frühstück, auf nach Bozen. Hier konnten wir bei strahlend blauem Himmel eine Stadtführung erleben, bei der wir natürlich den Dom Maria Himmelfahrt, die Dominikanerkirche, aber auch die Laubengasse und den Waltherplatz besichtigten. Das leibliche Wohl kam nicht zu kurz, man konnte den Händlermarkt besuchen oder einfach durch die Stadt bummeln.

Später fuhren wir zurück ins Kloster, denn uns erwartete eine weitere Führung. Uns wurde die Geschichte des Klosters Neustift nähergebracht, in dem aktuell 16 Chorherren der Augustiner leben und heute zudem ein Bildungshaus untergebracht ist. Wir besuchten das restaurierte sogenannte Chinesische Kabinett, die Bibliothek, in der ca. 20.000 Bücher ausgestellt sind und bewunderten zwei besonders große handgefertigte Exemplare (Choräle), jedes ca. 35-40kg schwer. In der Stiftskirche, die der Mutter Gottes und Augustinus geweiht ist, sahen wir viele wunderschöne Altäre und vier große Engel, die den „heiligen Bezirk“ begrenzen. Abends kamen wir noch in den Genuss einer Weinprobe, bei der wir Weine, die im Kloster hergestellt und verkauft werden, verkosten durften und uns viel über deren Anbau erklärt wurde. Natürlich wurde die Gemeinschaft mit jedem neuen Wein ausgelassener und die Stimmung danach in der Wolkensteinlounge umso besser.

Sonntags durften wir an einem besonderen Gottesdienst in der Stiftskirche teilnehmen, eine Gruppe von uns sogar im „heiligen Bezirk“ schräg hinter dem Altar. Es wurde Erntedank, Kirchweih und Ehejubiläum gleichzeitig gefeiert. Herr Maximilian, der akutell jüngste Augustiner Chorherr, zelebrierte mi seiner mitreißenden, herzlichen Art eine wunderschöne Messe, die vom Kirchenchor und der örtlichen Blasmusik umrahmt wurde. In seiner Predigt gin es um die vielen Dinge, für die wir dankbar sein können, denn nich der Glückliche ist dankbar, sondern der Dankbare ist glücklich. Unser Diakon, der sich freute bei Hochamt dabei zu sein, hatte beim Altardienst alles im Griff und ließ sich auch vom wild umher geschleuderten großen Rauchfass nicht erschlagen.

In unserem Glauben bestärkt, mussten wir nun schon Abschied nehmen, denn Johann, unser Busfahrer, brachte uns ins nahe gelegene Brixen, wo wir den Dom mit dem eindrucksvollen Kreuzgang besichtigen konnten. Nach einem sehr guten Mittagessen traten wir die Heimreise an. Wir machten einen kurzen Zwischenstopp in Innsbruck, um das interessante Trioler Rundgemälde anzusehen, bei der die Schlacht am Bergisel bildlich dargestellt wurde. In Obsteig machten wir zum gemeinsamen Abendessen halt und konnten das Erlebte nochmal Revue passieren lassen, bevor wir glücklich und zufrieden zurück ins Allgäu fuhren.

Vielen Dank an Diakon Lechleiter fürs Organisieren und die Andachten, Birgit Stober fürs Koordinieren, Busfahrer Johann für die sichere Fahrt, dem Gitarrenduo Cantica und Niklas Landerer für die musikalische Umrahmung der Andachten und das abendliche Gitarrenspiel und natürlich allen Mitreisenden fürs Dabeisein.

Wir haben viel gesehen und erlebt, gute Gespräche gehabt, gemeinsam gesungen, gebetet und gelacht. Fazit – Es hat Spaße gemacht…

Text+Bilder: Eva Spöttle

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