Bodelsberg – St. Georg
Geschichte der Bodelsberger Kirche St. Georg im Überblick
1740 | Errichtung einer Stiftung mit Pfarrer Indel aus Waltenhofen zusammen mit den 17 Bodelsberger Bauern für ein Benefizium mit einem Pfarrhof |
1775 | Ortsversammlung im August mit dem Beschluss zum Bau einer neuen Kirche |
1787 | Baubeginn unter der Amtszeit von Benefiziat Sebastian Stehele 12. Mai 1787 Grundsteinlegung und Aufrichten am 30. Juni 1787 hierzu Aufzeichnungen aus dem Bodelsberger Gemeindebuch „Anno 1787 den 25 aprill ist die alte Kapell abgebrochen worden und gleich angefangen an der neuen Kirche zue arbeiten und zue bauen. Anno 1787 den 12. May hat man den ersten Stein zur Kirche angelegt. Anno 1787 den 30. Juni haben mir die Kirchen aufgericht. Anno 1787 den 16, September hab ich Franz Antoni Steidle Wirth in Bodelsberg 9 geistlichen Herren übernommen im Essen und Thrinkhen und ist von der Gmeind von jedem Herrn bestritten worden zu bezahlen den Herrn Dechant zue Rettenberg ist von der Kirchenweihung welche den 16. September 1787 ist abgehalten wurden ein von mir Steidle bezahlt 3 Gulden“ |
1861 | Umgestaltung des Inneren mit einem Hochaltar in neugotischer Form von Schreiner Eustachius Gast aus Schongau. |
1862 | Altarbild, das den Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen zeigt, von Andreas Mayr aus Unterthingau. |
1879 | Gestaltung von Kanzel und Seitenaltären in ihrer jetzigen Form durch Schreiner Hösle aus Petersthal unter dem damaligen Benefiziat Rues. |
1909 | Errichtung des Zwiebelturms |
1912 | Renovierung der Kirche unter Benefiziat Geiger, gebürtig aus Bodelsberg und dort als Seelsorger von 1889 – 1921 tätig. |
1913 | Orgel mit 7 Registern und 366 Pfeifen, erbaut von der Firma Ceulen / Augsburg |
1919 | Kirchturmuhr |
1927 | Kreuzweg v. J. Huwyler aus dem Jahre 192 |
1950 | Am 08. Juli Weihe der drei neuen Glocken von der Glockengießerei Gebhard in Kempten durch Dekan Anton Fischer aus Durach. |
1970 | Betreuung der Kuratie Bodelsberg von Pfarrer Hermann Götz aus Weidach |
1971 | Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wie Grundmauertrockenlegung, Erneuerung des Dachgeälks und der Dacheindeckung, neuer Aussenputz und Farbanstrich. |
1976 | Einbau einer Heizung in die Kirche |
1987 | Restaurierungsarbeiten anlässlich des 200 – jährigen Bestehens der Kirche durch die Firma Haugg aus Ottobeuren, Panzer aus Weissensee und Doriat aus Durach. 4. Oktober Festgottesdienst mit Weihbischof Schmid zum 200. Jahrestag der Einweihung. |
1999 | Renovierung des denkmalgeschützten Pfarrhofs mit Räumen für die Landjugend, Krabbelgruppe, Kirchenchor, kleine Feste und Sitzungen. |
2002 | Friedhofmauer mit Gitter saniert. |
2003 | Einbau einer Lautsprecheranlage. |
2004 | Einbau der neuen Kirchturmfunkuhr. |
2005 | wurden die Glockenklöppel erneuert und die Friedhofskapelle außen und Innen renoviert. |
2006 | Sanierung der Denkmalgeschützten Sakristei. |
2008 | Außenrenovierung mit neuem Anstrich in einem warmen Gelbton, neue Zifferblätter. |
Kirchenführer Die Bodelsberger Kirche St. Georg ein Blick in und um das wunderschöne Gotteshaus 1987 feierte Bodelsberg das 200 – jährige Bestehen der Kirche Sankt Georg. Sie steht in Ost-West-Richtung mit Altar und Turm im Osten. An gleicher Stelle stand zuvor eine Kapelle, über deren Größe und Ausstattung nichts überliefert ist. An der Nordseite ist ein 27 m hoher, im Jahre 1909 von der Fa. Metz aus Görisried fertig gestellter Turm angebaut. Der Eingang wurde an die Westseite verlegt und ein Vorzeichen angebaut. Die früheren Eingänge sind noch als Mauernischen links und rechts im Schiff zu erkennen. Im Zwiebelturm hängen 4 wohlklingende Glocken mit einem Gesamtgewicht von 43 Zt. 1950 fand die Sehnsucht und der Wunsch nach einem neuen Geläute seine Erfüllung. Die Glockengießerei Gebhard in Kempten erhielt den Auftrag, drei neue Glocken in den Tönen F, G und A zu fertigen. Dekan Anton Fischer aus Durach erteilte am 08. Juli 1950 der Georgsglocke (847 kg), der Josefsglocke (609 Kg) und der Marienglocke (460 kg) die kirchliche Weihe. Seitdem ertönt wieder das vierstimmige Geläute zum Lobe Gottes und zur Freude der Bewohner vom Turme. Die ursprüngliche Innenausstattung, welche 3 Altäre, eine Kanzel, ein Kreuz und 4 Leuchter umfasste, schuf der Maler Johann Pauli Leising aus Wiggensbach. Sie erfuhr eine Umgestaltung im Jahre 1861 durch einen Hochaltar in neugotischer Form von Schreiner Eustachius Gast aus Schongau. Das Altarbild, das den hl. Georg im Kampf mit dem Drachen zeigt, malte Andreas Mayr aus Unterthingau 1862. Am Hochaltar stehen als Figuren die Heiligen Wendelin (links) und Sebastian (rechts). Benefiziat Geiger, gebürtig aus Bodelsberg und dort als Seelsorger von 1889 – 1921 tätig, veranlasste 1912 eine grundlegende Renovierung der Kirche. Kanzel und Altäre wurden im sog. Empirestil neu gefasst; die Malereien überarbeitete die Firma Port aus Augsburg. 1879 erhielten Kanzel und Seitenaltäre ihre jetzige Form durch Schreiner Hüsle aus Petersthal unter dem damaligen Benefiziaten Rues. Die Seitenaltäre haben als Hauptfiguren Maria und Josef. Das Deckenbild im Kirchenschiff (Bild links) schuf Kunstmaler Jakob Huwyler aus Buch am Ammersee, der auch das Deckenbild im Chor restaurierte. Das Deckenfresko zeigt die Hl. Familie. Der Kreuzweg ist ein spätes Werk v. J. Huwyler aus dem Jahre 1927. Die Medaillons an der Decke des Chorraumes zeigen die Symbole „Glaube“, „Hoffnung“, „Liebe“ und „Anbetung“ und umrahmen eine Darstellung der Verkündigung Mariens. In den Gewölbeteilen des Langhauses finden sich paarweise links und rechts angeordnete Darstellungen der vier Evangelisten. Den Bogen zum Chorraum ziert das Wappen des Fürstabtes Rupert von Neuenstein mit dem Bildnis der Kaiserin Hildegardis und dem Spinnrad als Zeichen der damals üblichen Hausweberei. Es stammt aus dem Jahr des Kirchenbaues. (R.v. Neuenstein ist ein Mitbegründer der Kirchenstiftung Bodelsberg). Eine Orgel mit 7 Registern und 366 Pfeifen, erbaut von der Firma Ceulen/Augsburg, untermalt seit 1913 die Gesänge des Kirchenchores und der Gläubigen. Die Restaurierungsarbeiten anlässlich des 200 jährigen Bestehens der Kirche führten durch die Firmen Haugg aus Ottobeuren, Panzer aus Weissensee und Doriat aus Durach. Ein herzliches Vergelts Gott wollen wir allen denen sagen, die mit dazu beigetragen haben, dass unsere Kirche in solchem Glanz erstrahlt. Die Besucher soll sie einladen zum Beten, Betrachten und stillen Verweilen. |