Aufgrund der momentanen Ausnahme-Situation und der staatlichen gesundheitsamtlichen Auflagen kann heuer manches nicht in der gewohnt feierlichen Form gehandhabt werden.
Wenn die Einzelnen ihre Palmboschen zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Kirche bringen (auch ihre Osterspeisen) und dann auch wieder abholen, dann lässt sich bestimmt der Sicherheitsabstand nicht einhalten und die Gefahr einer infektiösen Ansteckung wäre unverantwortlich.
Theologische Gründe sprechen für eine Notlösung:
– Gottes Segen reicht weiter als unsere „Reichweite“
– auch bei der Gräbersegnung am Allerheiligen-Nachmittag sind bei weitem nicht alle Gräber vom Weihwasser betroffen und trotzdem genauso gesegnet
– nicht das Weihwasser ist bei der Segnung entscheidend, sondern der Glaube und das Gebet des Segnenden und der Segen-Empfangenden
– als der Stammvater Jakob im Alten Testament auf dem Sterbebett seine Kinder segnete, hatte er auch kein Weihwasser zur Verfügung.
– wenn der Pfarrer am Ende des Gottesdienstes die Gläubigen segnet, dann „funktioniert“ das auch ohne Weihwasser
– momentan praktizieren wir das Betreten und Verlassen des Gotteshauses auch ohne Weihwasser und trotzdem mit Gottes Segen.
Deswegen wird heuer bei uns die Segnung der Palmzweige und der Osterspeisen folgendermaßen stattfinden:
– jeweils am Samstag um 16.00 Uhr (vor dem Palmsonntag und dem Ostersonntag), wo normalerweise schon der Sonntag eingeläutet wird
– da wird der Pfarrer in der Kirche (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) das Segensgebet sprechen und mit dem Weihwasser in alle Himmelsrichtungen alle Palmboschen und Osterspeisen segnen.
– Es wäre sinnvoll, dass alle in den Pfarreien zeitgleich ihre zu segnenden Gaben auf den Wohnzimmer-Tisch stellen, eine Kerze dazu entzünden und dabei ein Vaterunser beten.
So ist der Bogen des göttlichen Segens aus der Kirche in alle Häuser gespannt und damit hat Ihr Palmbüschel hinterm Wohnzimmerkreuz eine großartige Botschaft – das ganze Jahr über wird er uns an diese „historische Situation“ erinnern.